Scharnhorststraße 3 - Augusta-Hospital (MISHS06)








Im Bereich vor dem Kaiserin-Augusta-Hospital sind diverse Beschädigungen an Schweinebäuchen in örtlich engem Zusammenhang zu sehen:
- einzelne, große, runde und lägliche Beschädigungen
- Flächenbeschädigungen
- kreisrunde Beschädigung aufgefüllt mit
- Pflastersteinen
- Sand
Auf der anderen Straßenseite sind zugeschmierte Einschusslöcher in der Friedhofsmauer zu sehen.

Adresse: | Scharnhorststraße 3, 10115 Berlin |
Koordinaten: (EPSG:25833) | 389613.57, 5821453.04 |
Ort | Größe | äußere Form | Beschreibung |
---|---|---|---|
Gehweg- platte |
8cm | rund | um die symmetrisch runde Vertiefung radiale Frakturen |
Gehweg- platte |
3-8cm | rund | größte Vertiefung im mittleren Bereich, nur eine Stelle maximaler Vertiefung |
Gehweg- platte |
- | flächig | oberflächliche Beschädigung über einen größeren Bereich |
Gehweg- platte |
15cm | rund | mit 4 Pflastersteinen oder Sand aufgefüllt |
Gehweg- platte |
3-5cm | - | Kantenausbrüche |
Gehweg- platte |
3x5cm | länglich | größte Vertiefung im mittleren Bereich, nur eine Stelle maximaler Vertiefung |
Die Fundstelle befindet sich in örtlicher Nähe zum Invalidenfriedhof. Dort sind an einigen Grabsteinen und dem Mausoleum Beschädigungen zu sehen, die allgemein als Kampfspuren gedeutet werden. Die Fundstelle befindet sich direkt gegenüber von MISHS05, wo ganz ähnliche Krater zu sehen sind.
Bei den Platten sind zu erwartende Anschlussbeschädigungen (Kantenausbrüche) zu den nebeneinander liegenden Platten nicht zu erkennen.
Hypothese:
Es ist von einer gestörten Fundsituation auszugehen. Die Gehwegplatten können aber durchaus während der Kampfhandlungen im Frühjahr 1945 in dem Bereich beschädigt worden sein. Die meisten Beschädigungen könnten von größeren Kalibern und Brandsituationen stammen. Einige der großen Krater weisen die typischen radialen Frakturen auf, die sehr sicher von Wuchteinschlägen stammen. Die beiden kreisrunden, aufgefüllten Beschädigungen sind gebohrt um Pfosten (z. B. für Schilder) aufzunehmen.
Fragen
- Woher stammt die Beschädigung mit der ungewöhnlichen Pflastersteinverfüllung? Gibt es alte Fotos, auf denen mindestens zwei Pfosten in diesem Bereich zu sehen sind?
- Sind die Schweinebäuche im Rahmen der Sanierungen des Augusta-Hospitals aufgenommen und neu verlegt worden? Gibt es dazu Unterlagen? Was ist aus diesen noch zu entnehmen?
- Warum sind hier vor allem große und keine kleinen Vertiefungen zu sehen?
Diskussion
Zu 3.
Die dichte Befundlage am nahegelegenen MISHS05 stellt sich ganz ähnlich dar. Die Befunde beider Fundstellen könnten im selben Ereignis entstanden sein. Hier scheint es vor allem Wuchteinschläge mit vernachlässigbarer Explosivwirkung gegeben zu haben.
Member discussion