3 min read

Scharnhorststraße 3 - Augusta-Hospital (MISHS06)

Scharnhorststraße 3 - Augusta-Hospital (MISHS06)
Gehweg vor dem Kaiserin-Augusta-Hospital

Im Bereich vor dem Kaiserin-Augusta-Hospital sind diverse Beschädigungen an Schweinebäuchen in örtlich engem Zusammenhang zu sehen:

  • einzelne, große, runde und lägliche Beschädigungen
  • Flächenbeschädigungen
  • kreisrunde Beschädigung aufgefüllt mit
    • Pflastersteinen
    • Sand

Auf der anderen Straßenseite sind zugeschmierte Einschusslöcher in der Friedhofsmauer zu sehen.

Fundstelle mit Flurstücken und Landeskoordinaten (EPSG:25833) © GeoBasis-DE / WMTS basemap.de Web Raster 01.04.2022 / ALKIS Berlin Flurstücke 11.03.2025 Lizenz https://www.govdata.de/dl-de/zero-2-0
Adresse:Scharnhorststraße 3, 10115 Berlin
Koordinaten:
(EPSG:25833)
389613.57, 5821453.04
Ort Größe äußere Form Beschreibung
Gehweg-
platte
8cm rund um die symmetrisch runde Vertiefung radiale Frakturen
Gehweg-
platte
3-8cm rund größte Vertiefung im mittleren Bereich,
nur eine Stelle maximaler Vertiefung
Gehweg-
platte
- flächig oberflächliche Beschädigung über einen größeren Bereich
Gehweg-
platte
15cm rund mit 4 Pflastersteinen oder Sand aufgefüllt
Gehweg-
platte
3-5cm - Kantenausbrüche
Gehweg-
platte
3x5cm länglich größte Vertiefung im mittleren Bereich,
nur eine Stelle maximaler Vertiefung

Die Fundstelle befindet sich in örtlicher Nähe zum Invalidenfriedhof. Dort sind an einigen Grabsteinen und dem Mausoleum Beschädigungen zu sehen, die allgemein als Kampfspuren gedeutet werden. Die Fundstelle befindet sich direkt gegenüber von MISHS05, wo ganz ähnliche Krater zu sehen sind.

Bei den Platten sind zu erwartende Anschlussbeschädigungen (Kantenausbrüche) zu den nebeneinander liegenden Platten nicht zu erkennen.

Hypothese:
Es ist von einer gestörten Fundsituation auszugehen. Die Gehwegplatten können aber durchaus während der Kampfhandlungen im Frühjahr 1945 in dem Bereich beschädigt worden sein. Die meisten Beschädigungen könnten von größeren Kalibern und Brandsituationen stammen. Einige der großen Krater weisen die typischen radialen Frakturen auf, die sehr sicher von Wuchteinschlägen stammen. Die beiden kreisrunden, aufgefüllten Beschädigungen sind gebohrt um Pfosten (z. B. für Schilder) aufzunehmen.

Fragen

  1. Woher stammt die Beschädigung mit der ungewöhnlichen Pflastersteinverfüllung? Gibt es alte Fotos, auf denen mindestens zwei Pfosten in diesem Bereich zu sehen sind?
  2. Sind die Schweinebäuche im Rahmen der Sanierungen des Augusta-Hospitals aufgenommen und neu verlegt worden? Gibt es dazu Unterlagen? Was ist aus diesen noch zu entnehmen?
  3. Warum sind hier vor allem große und keine kleinen Vertiefungen zu sehen?

Diskussion
Zu 3.
Die dichte Befundlage am nahegelegenen MISHS05 stellt sich ganz ähnlich dar. Die Befunde beider Fundstellen könnten im selben Ereignis entstanden sein. Hier scheint es vor allem Wuchteinschläge mit vernachlässigbarer Explosivwirkung gegeben zu haben.