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Scharnhorststraße vor Invalidenfriedhof (MISHS08)

Scharnhorststraße vor Invalidenfriedhof (MISHS08)
Großkalibrige Kriegsspuren an Mauer und Mausoleum des Invalidenfriedhofs
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Im Bereich der Scharnhorststraße vor und am Invalidenfriedhof sind diverse Beschädigungen in örtlich engem Zusammenhang zu sehen:

  • in der Friedhofsmauer
  • in der Wand des Mausoleums oberhalb der schützenden Friedhofsmauer
  • in den Gehwegplatten
    • vereinzelt auf den Flächen der Platten
    • gebroche Platten
    • flächig, sehr dicht
Fundstelle mit Flurstücken und Landeskoordinaten (EPSG:25833) © GeoBasis-DE / WMTS basemap.de Web Raster 01.04.2022 / ALKIS Berlin Flurstücke 11.03.2025 Lizenz https://www.govdata.de/dl-de/zero-2-0
Adresse:Scharnhorststraße, 10115 Berlin
Koordinaten:
(EPSG:25833)
389567.91, 5821516.62
Ort Größe äußere Form Beschreibung
Mausoleum 5-8cm rund im mittleren Bereich eine nahezu runde,
offensichtlich später verschlossene Durchbohrung
Mauer 10-15cm rund im mittleren Bereich eine konkav kugelige
Vertiefung, zu den Rändern unregelmäßig
auslaufende Abschrägung
Mauer 3-5cm rund größte Vertiefung im mittleren Bereich,
nur eine Stelle maximaler Vertiefung
Gehweg-
platte
3-8cm rund größte Vertiefung im mittleren Bereich,
nur eine Stelle maximaler Vertiefung
Gehweg-
platte
- flächig oberflächliche Beschädigung über einen
größeren Bereich
Gehweg-
platte
- - Bruch ohne sichtbaren Anschlagpunkt

Bei einigen Platten sind Anschlussbeschädigungen (flächig) zu den nebeneinander liegenden Platten zu erkennen.

Hypothese:
Aufgrund der flächigen Anschlussbeschädigungen ist von einer (teilweise) ungestörten Fundsituation auszugehen. Die Beschädigungen an Mauer und Mausoleum haben denselben Ursprung wie die Beschädigungen an den Schweinebäuchen: Kampfhandlungen im Frühjahr 1945.

Fragen

  1. Welche Waffe erzeugt die großen Spuren mit den zentralen, kugeligen Vertiefungen?
  2. Können die wie zugeschmierte Durchschüsse wirkenden Beschädigungen am Mausoleum von Wuchtgeschossen aus einer 5cm-Pak 38 stammen?
  3. Von wo muss die Waffe gewirkt haben, dass die Friedhofsmauer eine schablonenhafte Schutzwirkung haben konnte?
  4. Sind die Gehwegplatten mit zueinanderpassenden Anschlussbeschädigungen seit 1945 bewegt worden?
  5. Gibt es Argumente dafür, dass es sich bei den Schäden an den Gehwegplatten vor dem zerschossenen Mausoleum nicht um Kriegsspuren handelt?

Diskussion
Zu 3.
Ich habe vor der Friedhofsmauer stehend die Beschädigungen am Mausoleum im Blick behalten und meinen Kopf nach unten bewegt, bis die unterste Beschädigung gerade noch zu sehen war. Dann habe ich waagerecht Richtung Mauer geblickt. Vor mir befand sich genau das Zentrum der Einschläge in der Mauer. Ist an der Stelle, an der sich mein Kopf befand, das Zentrum der Explosion gewesen. Diese Idee wird gestützt durch die Tatsache, dass ein Einschuss im Ichsel unter dem Dach des Mausoleums parallel zu meiner Blickrichtung aus dieser Position zu verlaufen schien.