Leipzig Coppistraße, Ecke Etkar-André-Str.



Phill Usion hat in Leipzig umfangreiche Beschädigungen an Gehwegplatten aus Granit an der Ecke Coppistrasse / Etkar-André-Straße fotografiert und mir die Genehmigung für die Verwendung hier erteilt.
Es handelt sich um multiple, langezogene Beschädigungen, die sich über mehrere Platten erstrecken. Die Anschlussbeschädigungen passen nicht bei allen Platten zu den mit ihnen im Verbund liegenden Platten.
Hypothese:
Die Platten (insbesondere die "langen Tortenstücke") können durch Umsortieren ein stimmiges Bild der Anschlussbeschädigungen ergeben. Es handelt sich um eine teilgestörte Fundsituation. Die Beschädigungen können die Splitterwirkung a) eines Mörserbeschusses[1] b) einer Splitterbombe[2] zum Ursprung haben.
Fragen
- Wie sieht das Beschädigungsmuster eines Mörserbeschusses aus?[3]
- Lässt sich durch Umsortieren ein stimmiges Bild der Anschlussbeschädigungen erzeugen?
Diskussion
Mörsereinschläge scheinen flächenmäßig deutlich kleinere Schadensbilder zu verursachen, wie man bei einer Bildsuche unter dem Stichwort "Rosen von Sarajevo" gut sehen kann.[4]
Zur Analyse wurde das Foto, das die beiden langen, verfärbten Platten mit der geringsten Verzerrung zeigt, mit GIMP bearbeitet. Die beiden langen, verfärbten Platten wurden auf dem Foto gegeneinander ausgetauscht. Es ergibt sich ein Bild mit schlüssigen Anschlussbeschädigungen. Hier sind also bei Straßenarbeiten nach dem Beschädigungsereignis einige Platten vertauscht worden. Sie gehören aber zu einem Fundkontext.
Vorschlag eines Mitglieds der Facebook-Gruppe Einschussloch - Zeugnisse der Zeit ↩︎
Analog zur Beschreibung von Prof Lothar Eissmann (1999): In Stein verewigter Krieg Beobachtungen und Reflexionen – Mauritiana – 17_1999: 249 - 256. ↩︎
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