Liesenstraße







Einzelbeschädigungen auf den Flächen




Einzelbeschädigungen an Kanten, teilweise mit Anschlussbeschädigungen




untypische Kantenbeschädigungen, Flächenbeschädigungen und ein Stück Gehweg mit Neuware
Das 3D-Modell am besten im Vollbildmodus ansehen:
Auf der südöstlichen Straßenseite der Liesenstraße finden sich diverse Beschädigungen an Schweinebäuchen:
- Einzelbeschädigungen auf den Flächen
- einige der größeren weisen um das Zentrum sternförmige Riefen auf, die hier auch Risse sein könnten
- Kantenbeschädigungen mit und ohne Anschlussbeschädigungen
- untypische, parallel verlaufende, längliche Beschädigungen
- untypisch, scharfkantige Kantenbeschädigungen
Ort | Größe | äußere Form | Beschreibung |
---|---|---|---|
Gehweg- platte |
10-13cm | rund | um die symmetrisch runde Vertiefung sternförmige Riefen |
Gehweg- platte |
2-8cm | rund | größte Vertiefung im mittleren Bereich, nur eine Stelle maximaler Vertiefung |
Gehweg- platte |
5-15cm | - | Kantenausbrüche |
Gehweg- platte |
3x4-9cm | länglich | annähernd paralle verlaufend, homogene Tiefe |
Gehweg- platte |
10-15cm | - | scharfkantige Kantenausbrüche |
Für die Liesenstraße existieren Berichte über Kampfhandlungen aus den letzten Kriegstagen 1945[1].
Die Fundstelle befindet sich im früheren Mauerstreifen.[2] In diesem Bereich haben in letzter Zeit diverse, tiefgreifende Sanierungsmaßnahmen von Gehweg und Friedhofsmauern stattgefunden.
Neben typischen Einzelbeschädigungen in den Flächen gibt es auch untypische Kantenbeschädigungen. Es kommen vollständige und fehlende Anschlussbeschädigungen an Kantenbeschädigungen vor.
Hypothese:
Die typischen Einzelbeschädigungen sind auf die beschriebenen Kampfhandlungen zurückzuführen. Durch Auf- und Abbau der Grenzbefestigungen sowie die kürzlich durchgeführten Sanierungsmaßnahmen ist von einer gestörten Fundsituation auszugehen.[3] Die untypischen, scharfkantigen Kantenbeschädigungen sind neueren Ursprungs und rühren von Baumaßnahmen her.
Fragen
1.Gibt es zu dem kürzlich durchgeführten Austausch der echten Schweinebäuche gegen Neuware Unterlagen.
2. Was ist mit den entnommenen Schweinebäuchen passiert?
3. Welche Gehwegarbeiten haben bei Auf- und Abbau der Grenzbefestigungen stattgefunden.
4. Gibt es detaillierte Fotos der Situation, während die Mauer stand?[4]
5. Was ist der Ursprung der untypischen, parallel verlaufenden, länglichen Beschädigungen?
6. Was ist der Ursprung der sternförmig um das Zentrum befindlichen Riefen oder Risse?
Diskussion
Wie von Gilbert [5] beschrieben lässt sich das für Projektileinschläge in Stein typische Beschädigungsmuster so erklären:
- Die konkave, kugelige Vertiefung im Zentrum des Kraters ist die Kompaktionszone, in welcher die Steinstruktur durch die direkte Kraftübertragung verdichtet ist.
- Die radialen Frakturen im Kraterbereich und darüber hinaus entstehen durch Kompressions- und anschließende Ausdünnungswellen im Anschluss an den Einschlag.
Die Quelle hierzu wird nachgeliefert. ↩︎
Die Karte stellt den Mauerverlauf irreführend dar. Wie man hier sehen kann, stand die Mauer hinter der Friedhofsmauer und der Gehweg war frei zugänglich und nicht mit Grenzbefestigungen bebaut. ↩︎
Vergleicht man das Foto der Liesenstr. 1 von 1961 mit der aktuellen Situation wird klar, dass es sich um eine gestörte Fundsituation handelt. Das Verlegebild von damals war am 27Mrz2025 nicht auffindbar.
↩︎
siehe 2. ↩︎
Gilbert, O. (2023). Heritage in the Crossfire: Developing novel field-based methods for assessing ballistic impact driven deterioration of heritage stone. Universität West of England. Verfügbar unter ↩︎
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